Pfingstritt - warum bei uns 4 Tage ?

Als unser Pfingstreiterjahrgang am 16.01.1994 das Brauchtum von unseren Vorgängern übernahm war die Welt noch in Ordnung. Bereits in den ersten Sitzungen machte sich der frischgewählte Ausschuss über das Festprogramm Gedanken. Die Planer wurden jedoch verunsichert, als die RoPo am 2.2.1994 berichtete "Teufel opfert den Pfingstmontag". Den Plänen unseres Ministerpräsidenten wurden jedoch kaum Chancen eingeräumt, da die Stimmung in der Bevölkerung klar für einen freien Pfingstmontag hinwies. Es wurde also ein Drei-Tages-Programm für Samstag bis Montag erstellt: Für den Samstag plante man eine Jugenddisco. Der Sonntag sollte von Wilfried Haselberger mit seiner Show "Mit Pauken und Trompeten" gestaltet werden. Montags dann der Ritt und traditionell der Ausklang mit den Höfle-Musikanten.

 

Der Tag der entscheidenden Landtagsdebatte rückte näher, doch allzu groß waren die Befürchtungen nicht, da auch Abgeordnete, die für den Pfingstmontag als Arbeitstag waren, diesem Anliegen kaum Chancen einräumten. Um so unvorbereiteter traf uns dann das Ergebnis der Abstimmung vom 2.12.1994, die aufgrund der Enthaltung der SPD-Fraktion mit einer Mehrheit für CDU-Fraktion für einen Pfingstmontag als Arbeitstag ausfiel. Es musste also zügig umdisponiert werden. Am Tag darauf wurde das Ergebnis besprochen und die weiteren Schritte diskutiert. Eine Woche später stand nicht nur fest: Geritten wird am Sonntag, auch das weitere Programm war mit der Verlegung der Disco auf Freitag und den Höfle-Musikanten auf Samstag bereits wieder fest geplant. So entstand aber die unglückliche Situation, daß die "Pauken und Trompeten" zum Ausklang aufspielen mussten und die Höfler somit zur eigenen Abendveranstaltung geworden sind. Aus dieser Not machte der Ausschuss eine Tugend und entschloß sich am Samstag einen speziellen Jahrgängerabend zu veranstalten. (Dieser hat übrigens bis heute noch Bestand und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.)

Doch unser Programm stand nicht fester als der Landtagsbeschluss. Mit der Zeitungsnachricht "Erwin Teufel besinnt sich, Pfingstmonta bleibt tabu", (SWP,11.2.1995) fiel auch unser Programm wieder. In einer Mischung aus Freude über den gewonnenen traditionellen Pfingstmontag und Ärger über die neuen Programm-Probleme machten wir uns erneut an die Arbeit. Darüber, dass man Montags reiten wollte, waren wir uns alle einig. Heftige Diskussionen entbrannten jedoch darüber, ob man die Veranstaltung auf vier Tage ausdehnen sollte. Schließlich entschlossen wir uns für vier Tage, da wir die Idee des Jahrgängerabens nicht aufgeben wollten, diesen aber auch nicht als Ausklang wollten. Zum Ausklang konnten wir dann noch die Band "Once4All" engagieren.

Abschließend betrachtet hat uns diese Debatte eine Menge Nerven gekostet und unseren Pfingstritt auf vier Tage ausgedehnt.

Trotzdem war es ein rundum gelungenes, wenn auch verregnetes Pfingstfest. Ein richtiges Pfingstdreckreiten eben.

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© Jahrgang 75/76